Seit vielen Jahren verbringe ich jede freie Minute mit Stoffen,
Nadeln, Fäden, Knöpfen. Ich kombiniere, schneide, lege zusammen und wieder
auseinander, nähe, laufe in die Küche um nach dem Gulasch zu schauen und die
sich meldende Waschmaschine zu leeren, quilte, sticke, appliziere und fühle
mich glücklich dabei. Treu unterstützen mich dabei sowohl unser frecher
schwarzer Kater (Experte für Farben- und Stückchenwahl) als auch mein toller Mann, der geduldig,
liebevoll und geschickt meine
technischen Schwierigkeiten löst und meine urgenten Forderungen nach
Installierung von verschiedenen Nieten, Ösen, Karabinerhaken, Verschlüssen und ähnlichen
Unerlässlichkeiten erfüllt.
Ich machte eine etwas wilde Entwicklung vom klassischen
Patchwork zu freieren Nähtechniken durch, ich mag das Kombinieren von Hand- und
Maschinenquilten, Oberflächenbearbeitung mit Handsticken und Applizieren, in
der letzten Zeit fühle ich mich sehr stark von textilen Manipulationen
angesprochen. Trotz aller angestrebten Planung, trotz aller Versuche,
systematisch vorzugehen, werden die Stoffe unter meiner Hand lebendig, suchen
selbst ihren Platz, Projekte entwickeln sich irgendwie von selbst und das
Ergebnis ist dem ursprünglichen Plan häufig nur in etwa ähnlich.
Von Natur aus bin ich gar nicht sorgfältig und aufmerksam, technisch
perfekt bearbeitete Kleinigkeiten sind keinesfalls meine Tasse Kaffee. Leider
vermisse ich aber auch Sitzfleisch und Geduld, um die Arbeit an einem recht
großen, schönen Quilt erfolgreich zu Ende zu führen. Nun, alles ist für etwas
gut und ich bin sehr froh, dass ich für mich letztendlich die Taschen entdeckte.
Sie sind für meine unbeständige Person
akkurat groß und entsprechen auch meinem praktischen, fast utilitaristichen
Naturell.
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